Gartentipps für Juli

Nun beginnt die Zeit der Ernte bei vielen Gemüse- und Obstpflanzen. Doch auch weitere Arbeiten sind jetzt im Juli wichtig und unterstützen sowohl heranreifende Früchte als auch das Wachstum und den Fruchtstand für das nächste Jahr. Hier daher einige Tipps.

Triebe beim Kernobst ausreißen (schneiden).

Es ist nun die Zeit erreicht, wo die Bäume ihr Triebwachstum mehr oder weniger abgeschlossen haben. Um die Reifung der Früchte zu unterstützen, aber auch um Staunässe entgegen zu wirken, empfiehlt es sich, die Krone ein wenig zu lichten. Hierzu werden die einjährigen Wasserschosser (auch Wasserreißer) ausgerissen (man kann sie auch direkt am Ast mit einer scharfen Schere abschneiden). Dadurch wird die Krone etwas lichter, Nässe kann besser aus der Krone entweichen und die einstrahlende Sonne fördert die Reifung der Früchte, sprich sie werden süßer.

Weiterhin sollten auch Süßkirschen, Sauerkirschen, Aprikosen, Pflaumen und Pfirsiche nach der Ernte ausgelichtet werden. Dafür ist jetzt die günstigste Zeit, da die Wundheilung jetzt am schnellsten verläuft. Dabei sollten Konkurrenztriebe entfernt werden, Langtriebe werden hingegen waagerecht herunter gebunden.

Erdbeeren pflanzen.

Im Juli bietet es sich an, um neue Erdbeeren zu pflanzen. Wichtig dabei ist, dass die Erdbeeren auf einem sehr humusreichen und gelockerten Boden stehen. Um eine gute Ernte bei den neuen Pflanzen im nächsten Jahr zu erreichen, sollten sie auf einem Platz stehen, auf dem mindestens drei Jahre lang vorher keine Erdbeeren standen.

Gemüse, welches jetzt ausgesät wird oder noch ausgesät werden kann.

Buschbohnen und Stangenbohnen (letztmalig), Fenchel, Feldsalat, Petersilie, Möhren, Radieschen, Eissalat, Mangold, Chinakohl, Dill, Spinat, Kopfsalat, Rettich und Rucola.

Gemüse, welches jetzt ausgepflanzt wird.

Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Grünkohl

Hecke schneiden.

Im Juli haben die meisten Gehölze ihr Längenwachstum abgeschlossen und treiben nun aus den neuen Seitenknospen aus. Daher empfiehlt es sich, jetzt einen Heckenschnitt durchzuführen. Doch Achtung: BIS ZUM 30. SEPTEMBER IST DAS HECKE SCHNEIDEN WEITERHIN AUF GRUND DER VÖGEL VERBOTEN. ES SIND LEDIGLICH FORMSCHNITTE ERLAUBT, SPRICH NUR DIE JUNGEN TRIEBE DÜRFEN ENTFERNT WERDEN. (BNatSchG §39). Es drohen Strafen von bis zu 50.000€.

Gemüse pflegen.

Im Juli sollten auch weiterhin Pflanzen wie Tomaten einer besonderen Pflege unterzogen werden. Hier werden die Geizer entfernt und um die Tomaten bei zu starkem Regenfall vor Kraut- und Knollenfäule zu schützen, empfiehlt es sich, ein Dach über den Tomaten aufzustellen. Ein zusätzlicher Schutz für Tomaten wäre das Spritzen mit selbst hergestelltem Schachtelhalmsud.

Weiterhin sollte der Lauch, welcher schon im Boden ist, angehäufelt werden. Neu gezogener oder gekaufter Lauch wird circa 10cm tief in den Boden eingebracht, damit die Stängel weiß bleiben. Dafür am besten mit einem Pflanzholz ein Loch stechen und die Pflanze einsetzen. Das Loch wird sich automatisch durch das Gießen mit Erde füllen.

Mischkulturen im Garten

Viele unserer Pflanzen im Garten harmonieren auf der einen Seite sehr gut mit anderen Pflanzen, auf der anderen Seite behindern, ja regelrecht unterdrücken sie das Wachstum und entziehen sich gegenseitig Nährstoffe oder aber locken regelrecht Schädlinge für die jeweils andere Pflanze an.

Damit man effektiv Anbauen kann und sich die Pflanzen gegenseitig unterstützen und sich gegenseitig auch vor Schädlingen schützen, habe ich hier zwei sogenannte Mischkulturenpläne eingestellt, die herunterladbar sind und somit den Anbau und vor allem die Aufstellung erleichtern sollen, zumindest für Gartenneulinge und angehende Selbstversorger. Die alteingesessenen Gärtner unter euch werden dieses Wissen schon haben. Und da wäre es wunderbar, wenn dieses Wissen nicht ausstirbt, sondern weitervermittelt wird.

Die zwei Tabellen gleichen sich zwar größtenteils, jedoch bietet die eine noch mehr Möglichkeiten. Sehr zu empfehlen, gerade weil in dieser App ein immenser Fundus an Pflanzen in einem Lexikon zusammengetragen sind und man dort auch die „guten“ und „schlechten“ Nachbarn findet, ist die App Fryd (sowohl im Google Playstore als auch im Apple Appstore kostenlos erhältlich).

Gutes Gelingen

Gras als günstige und effektive Mulchschicht

Nun, wo die Zeit anbricht, dass die angebauten Gemüsepflanzen größer werden, bedarf es auch einer höheren Zufuhr an Wasser. Da aber unsere Sommer immer trockener werden, lohnt es sich, seinen Pflanzen Unterstützung zu geben. Ein guter Unterstützer und Lieferant für Nährstoffe ist hier der Rasenschnitt. Bevor man also all seinen geschnittenen Rasen entweder in den Komposter gibt oder sogar entsorgt (ASR für einen Euro pro Grünschnittsack), kann man eine Schicht des geschnittenen Grases als Mulchschicht in sein Gemüsebeet einbringen, als Baumscheibe um seine Obstbäume legen oder auch um seine Beerensträucher geben. Hier dient dann das Gras als Nährstofflieferant, hält die Bodenfeuchtigkeit länger und unterdrückt obendrein Beikräuter.

Man sollte dabei nur darauf achten, dass bei Jungpflanzen auf den Mulch verzichtet wird, da die feinen Wurzeln der Jungpflanzen unter Umständen empfindlich auf die Nässe und die Mikroorganismen reagieren.

Weiterhin ist es ratsam, bei bodennahen Pflanzen nur eine dünne Mulchschicht aus Gras auszubringen, da sonst die Blätter schnell faulen können.

Ansonsten ist eine Mulchschicht bis zu 10 cm für alle anderen Pflanzen und auch Sträucher sehr ratsam.

Weitere Materialien zum Mulchen wären auch noch getrocknetes Stroh, Holz, Rinde oder Hackschnitzel. Hier sollte man nur bedenken und berücksichtigen, dass diese zum Verrotten dem Boden Stickstoff entziehen, weshalb man beim Einsatz dieser Materialien unbedingt mit Stickstoff nachdüngen sollte.

Diese Art des Mulchens bietet sich vor allem bei Pflanzen wie Erdbeeren und Rhabarber an, da diese für längere Zeit am selben Standort bleiben. Diese sogenannten festen und trockenen Mulche sind sehr kohlenstoffreich, entziehen aber wie schon erwähnt dem Boden und den darin befindlichen Pflanzen Stickstoff, welcher zusätzlich zugeführt werden sollte.

Fazit: frisches abgeschnittenes Gras muss nicht zwangsläufig entsorgt werden, sondern ist sogar ein Helferlein im Garten und fördert das Wachstum und die Nährstoffunterstützung der anderen Nutzpflanzen. Aber auch eine Mulchschicht muss gewässert werden, um zum einen die Verrottung zu unterstützen und zum anderen, da sich die Feuchtigkeit unter der Mulchschicht nicht ewig hält.

Gutes Gelingen

Gartentipps für Juni

Vogelschutznetze für Johannisbeeren und andere Obststräucher einsetzen, indem diese über den Strauch gelegt werden. Achtung!!! Darauf achten, dass keine Schlupflöcher entstehen, da die Vögel dann reinkommen, aber nur sehr schlecht wieder hinaus und somit sterben können.

Weinreben jetzt einkürzen. Um die Pflanze gesund zu halten und die Ernte reich ausfallen zu lassen, sollten die jungen Triebe zwei Blätter hinter der Blüte gekappt werden. Weiterhin sollte man nur die kräftigsten Trauben hängen lassen, die anderen werden entfernt, damit der Weinstock die verbleibenden Weintrauben üppig ernährt.

Stachelbeermehltau sollte frühzeitig bekämpft werden, um einen gute Ernte zu gewährleisten. Stachelbeermehltau ( besser gesagt Amerikanischer Stachelbeermehltau) ist ein Pilz, der vor allem die Blätter, junge Triebe und die Früchte mit einem weißen Belag bedeckt und somit die ganze Ernte gefährden kann. Angeraten wird, den Pilz mit einem Pflanzenstärkungsmittel zu bekämpfen und befallene Triebspitzen abzuschneiden. Bei sehr starkem Befall mit einem zugelassenen Mittel spritzen.